Grüne Welle?
Der Potsdamer Norden wächst. Die (geplante) Wohnbebauung in der Georg-Hermann-Allee, auf der Insel Nedlitz, in Krampnitz schreit nach neuen Verkehrslösungen. ABER: Neu ALLEIN reicht nicht!
Grüne und Linke forderten vergangene Woche in einem Antrag eine grüne Welle für Radfahrer und Fußgänger und stellen damit ein Grundprinzip der Ampelschaltungen in Frage, welches seit der ersten Ampelschaltanlage 1868 in London besteht. So sollen nicht mehr Fußgänger und Radfahrer den Bedarf anmelden, um die Straße zu überqueren, sondern die Fahrzeuge sollen sich via Sensor an der Ampel automatisch anmelden.
Grundlage für den Antrag ist ein im November 2021 initiiertes Pilotprojekt in Karlsruhe. Ziel der Antragsteller ist ein schnelleres Durchkommen für Radfahrer und Fußgänger. In ihrem doch eher überstürzt wirkenden Antrag vergaßen oder ignorierten Grüne und Linke jedoch die ernüchternden Zwischenergebnisse aus Karlsruhe vom
Januar 2022. Demnach hat sich bisher gezeigt, dass sich durch die neuen Ampelschaltungen die Wartezeit nicht nur für die Autofahrer verlängert hat, sondern auch für Radfahrer und Fußgänger. Das zeigt, dass es manchmal angebracht wäre, Emotionen und politisch eingefärbte Ansichten mit profundem und validem Wissen zu ersetzen. Unser Standpunkt bleibt deshalb, dass das Ziel eines Verkehrskonzepts die Berücksichtigung tatsächlicher Verhältnisse sein soll und es am Ende kein Verlustgeschäft für ALLE Verkehrsteilnehmer wird.